Länderinfo - Panama

Länderinfo - Panama

Panama (spanisch Panamá) ist ein Staat in Mittelamerika, der an Costa Rica im Westen und Kolumbien im Osten grenzt. Der das Land durchquerende Panama-Kanal verbindet die Karibik im Norden und den Pazifik im Süden.

Allgemeines

Ländername: Republik Panama (República de Panamá)
Sprache: Landessprache: Spanisch
Hauptstadt: Panama-Stadt, 708.738 Einwohner
Ortszeit: MEZ -5 Stunden
Devisen: Währungseinheit: Balboa = 100 Centesimos
Telefon:
Vorwahl von Deutschland nach Panama: 00507
Vorwahl von Panama nach Deutschland: 0049
Fläche: Total: 75.517 qkm
Bevölkerung: 3.191.319

Bevölkerung

Die Bevölkerung Panamas ist überwiegend christlich; 80 % sind Katholiken und 15 % Protestanten. Die amtliche Bezeichnung der Einwohner lautet „Panamaer”. Umgangssprachlich wird auch oft die Bezeichnung „Panamenier” abgeleitet von span. „Panameños” oder Englisch „Panamanians” benutzt.

Zwei Drittel der Panamaer sind Mestizen, also Mischlinge aus Indios und Europäern. Die zweitstärkste Gruppe bilden die Schwarzen und Mulatten mit 13 % und darauf folgen mit 10 % die Kreolen. Die Indigenen (größte Gruppen: Guaymí und Kuna) haben einen Anteil von 8,3 % an der Bevölkerung. Die Lebenserwartung beträgt bei den Männern 70 Jahre und bei den Frauen 73 Jahre.

Geographie

Der Staat Panama hat eine Fläche von 75.517 km². Davon sind 210 km² Binnenwasserflächen. Seine Küstenlinie ist 2.000 km lang.

Panama nimmt den schmalsten Teil der zentralamerikanischen Landbrücke ein, die hier vom Panamakanal durchbrochen wird. Die zentralamerikanische Kordillere, die Panama küstenparallel durchzieht, trägt im Westen mit dem Vulkankegel des Chiriquí (3477 m) den höchsten Berg des Landes.

Die am dichtesten besiedelten Gebiete liegen an der pazifischen Küste und um die Kanalzone. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt in Städten.

Karibik:
An der nördlichen, der karibischen Küste ist von Januar bis März/April „Trockenzeit”, ab Ende Juli bis September „kleinen Trockenzeit”. Die Inselgruppe Bocas del Toro im äußersten Nordwesten Panamas beherbergt einen Nationalpark und ist mit ihren weißen Stränden eines der beliebtesten Touristenziele von Panama. Die Flora und Fauna ist durch den Tourismus zunehmend bedroht. Die östliche Karibikküste ist Heimat der Kuna Yala-Indianer (auch San Blas), durch geographische Barrieren isoliert und auch aus diesem Grunde vom Massentourismus noch weitgehend verschont.

Umgebung von Chitré - Halbinsel Azuero:
Diese Gegend liegt etwa auf halber Strecke zwischen Panama City und David. Auf der gesamten Fahrt via Pedasi überwiegen Weideflächen, die nur gelegentlich von Reis- und Maisanbauten unterbrochen werden. Nach und nach geht die Strecke in das Canajagua-Bergland über, in dem die Erosion eigenartige, kegelartige Hügel hinterlassen hat. Im südwestlichen Teil, dem trockensten Gebiet Panamas, liegt der etwa 8.000 ha große, halbwüstenartige Nationalpark Parque Nacional Sarigua.

Provinz Daríen:
Darién ist großteils von dichtem Dschungel gekennzeichnet. Für Touristen ist sie gefährlich, da hier Schmuggler und Drogenhändler, sowie Widerstandskämpfer eine staatliche Ordnung und Sicherheit weitgehend ausgeschaltet haben.

Geschichte

Panama war bis 1811 Teil des spanischen Kolonialreiches. Im Jahr 1821 spaltete es sich von Spanien ab und wurde Teil von Großkolumbien unter Simón Bolívar.

Mit Unterstützung der USA spaltete sich das heutige Panama am 3. November 1903 von Kolumbien ab. Gleich darauf unterzeichneten panamaische Unterhändler einen Vertrag (Hay–Bunau Varilla), der den USA erlaubte, den Panama-Kanal zu bauen und gleichzeitig die Hoheitsrechte für das Gebiet um den Kanal für sich zu beanspruchen. Es entstand dabei die Panamakanal-Zone. Zwischen 1904 und 1914 errichteten Ingenieure der US Army den Panama-Kanal.

Von 1959 bis 1962 wurde die „Puente de las Américas”, eine den Kanal überspannende Brücke, unter den US-Amerikanern erbaut, die über 40 Jahre die einzige Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika bleiben sollte. Am 15. August 2004 wurde eine zweite Brücke namens „Puente del Centenario” unter der scheidenden Präsidentin Mireya Moscoso eröffnet, wurde allerdings erst 2005 in Betrieb genommen.

1964 kam es in der Panamakanal-Zone zum Flaggenstreit zwischen den USA und Panama.

Am 7. September 1977 wurden die Torrijos-Carter-Verträge unterzeichnet (dem Vertrag den Namen gegeben haben der damalige de-facto-Präsident Panamas, Omar Torrijos, und der damalige US-Präsident Jimmy Carter), der die Übertragung der gesamten Kanalzone von den USA an Panama bis Ende 1999 zusicherte.

Im Dezember 1989 wurde der Diktator Manuel Noriega, der Panama nach dem mysteriösen Tod von Omar Torrijos 1981 mit Hilfe des Militärs regierte, durch die USA (unter George H. W. Bush) in der Operation Just Cause gestürzt. Bis zu seinem Sturz war Noriega einer der wichtigsten Verbündeten der Vereinigten Staaten in Mittelamerka.

Am 31. Dezember 1999 um 12:00 Uhr nach dem Toriijos-Carter-Vertrag, wurden das gesamte US-Gebiet entlang des Kanals sowie alle US-amerikanischen Militärbasen offiziell an Panama übergeben.
Seit September 2004 ist Martín Torrijos (ein Neffe von Omar Torrijos) Präsident Panamas.

Infrastruktur

Die Hauptverbindungsstraße ist die Panamericana, die durch ganz Panamá führt. Die Panamericana (engl. Pan American Highway) verbindet eigentlich Nordamerika mit Südamerika und führt von Alaska bis Süd-Chile, doch im Grenzgebiet zwischen Panama und Kolumbien, im Urwaldgebiet des Darién, befindet sich eine Lücke, der so genannte Tapón del Darién (auch unter dem englischen Namen Darien Gap bekannt), die bisher noch nicht geschlossen wurde. Die Gründe dafür liegen vor allem daran, dass das Gebiet von kolumbianischen Guerrilleros gehalten wird, die dort Schmuggel und Drogenhandel betreiben, so dass der Aufwand für die Sicherheit beim Bau der Straße sehr hoch wäre. Zudem sind auch Bedenken von Umweltschützern laut geworden, so dass die panamerikanische Nord-Süd-Verbindung wohl in naher Zukunft nicht fertiggestellt werden wird.

Transistmica:
Die Nord-Südverbindung zwischen Atlantik und Panama ist als Transistmica bekannt. Heute verläuft neben dem Kanal die Bahnstrecke (vor kurzem renoviert, neben Güterverkehr seit kurzem wieder teure Touristenzüge) sowie in einiger Entfernung eine Straßenverbindung zwischen Panama Ciudad und Colón.

Verwaltungsgliederung

Panama ist verwaltungsmäßig in neun Provinzen (provincias) und acht Territorien (comarcas) eingeteilt. In den autonomen Territorien gibt es eine Selbstverwaltung der drei indianischen Volksgruppen Kuna, Ngöbe-Buglé und Emberá-Wounaan:

Provinzen:

  • Chiriquí (Provinzhauptstadt: David)
  • Coclé (Provinzhauptstadt: Penonomé)
  • Colón (Provinzhauptstadt: Colón)
  • Darién (Provinzhauptstadt: La Palma)
  • Herrera (Provinzhauptstadt: Chitre)
  • Los Santos (Provinzhauptstadt: Las Tablas)
  • Panamá (Provinzhauptstadt: Ciudad de Panamá)
  • Veraguas (Provinzhauptstadt: Santiago)
  • Bocas del Toro (Provinzhauptstadt: Bocas del Toro)


Autonome Territorien:

  • Emberá
  • Kuna de Madugandí
  • Kuna de Wargandí
  • Kuna Yala (Provinzhauptort: El Porvenir)
  • Ngöbe-Buglé

 

Wirtschaft

Wichtigste Einkunftsquellen der panamaischen Volkswirtschaft sind der Panama-Kanal, in dessen Verwaltung, Betrieb und Instandhaltung rund 8000 Menschen arbeiten, sowie die Registrierung von Schiffen. In Panama sind weltweit die meisten Schiffe registriert, fast jedes fünfte. Der Grund dafür sind das vergleichsweise unkomplizierte Verfahren und die geringen Steuern.
Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
das Gesundheitswesen bei 19%
das Bildungswesen bei 18%
das Militär bei 4%

Wirtschaft:
Die größte Einkommensquelle Panamás hängt mit dem Betrieb des Panamákanals zusammen, der lange Zeit unter der gemeinsamen Verwaltung Panamás und der Vereinigten Staaten stand und seit dem 31. Dezember 1999 der alleinigen Verfügungsgewalt Panamás unterliegt. Für die Wirtschaft, die bereits unter den Sanktionen der Vereinigten Staaten litt, bedeutete der amerikanische Einmarsch vom Dezember 1989 einen weiteren Rückschlag. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 9 557 Millionen US-Dollar (1999; Dienstleistungen 76,3 Prozent, Industrie 16,9 Prozent, Landwirtschaft 6,8 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Kopf von 3 400 US-Dollar.

Die Gesamtzahl der Arbeitskräfte Panamás, die einer regulär bezahlten Arbeit nachgehen, liegt bei weniger als einem Drittel der Gesamtbevölkerung. Der Rest arbeitet für den Eigenbedarf, lebt von der Schwarzarbeit oder ist arbeitslos (1998: 13,9 Prozent). 19 Prozent der regulär beschäftigten Erwerbstätigen arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei, 62 Prozent sind im Handels-, Finanz- und Dienstleistungsbereich beschäftigt, 19 Prozent in der Industrie. Fast 17 Prozent aller Lohnarbeiter sind gewerkschaftlich organisiert.

Landwirtschaft:
8,8 Prozent der Bodenfläche Panamás werden landwirtschaftlich genutzt. Hauptsächlich werden Bananen, Plantainbananen, Zuckerrohr, Reis, Mais und Kaffee angebaut. Zum Tierbestand gehören Rinder, Schweine und Hühner.

Forstwirtschaft und Fischerei:
Wälder bedecken etwa 45 Prozent der Landesfläche. Eine nationale Forstbehörde verwaltet den Großteil der Waldflächen – etwa zwei Drittel stehen unter Schutz, das verbleibende Drittel wird als Wirtschaftswald genutzt.

Die Fischerei ist ein führender Wirtschaftszweig. Zu den wichtigsten Fangprodukten gehören Garnelen und Krabben.

Bergbau und Industrie:
In Panamá werden geringe Mengen Gold und Silber abgebaut; Salz wird an der Pazifikküste gewonnen. Die meisten Erzeugnisse der Fertigungsindustrie wie Zement, Zigaretten, Schuhe, Bekleidung, Seife, verarbeitete Nahrungsmittel und alkoholische Getränke sind für den einheimischen Markt bestimmt. Erdölraffinerien produzieren hauptsächlich für die Ausfuhr.

Währung und Außenhandel:
Die Währungseinheit von Panamá ist der Balboa mit 100 Centésimos. Der US-Dollar ist ebenfalls offizielles Zahlungsmittel. Die Nationalbank von Panamá ist die 1904 gegründete Staatsbank.
Die wichtigsten Exportgüter des Landes sind Bananen, Erdölerzeugnisse, Garnelen, Rohzucker und Kaffee. Über 60 Prozent davon gehen in die Vereinigten Staaten. Die Importe stammen hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten. Die weiteren Hauptlieferanten Panamás sind Mexiko und Japan. Eingeführt werden in erster Linie fossile Brennstoffe, Maschinen, Chemikalien, Fördereinrichtungen und Rohstoffe. Die Handelsbilanz ist negativ.

Verkehrswesen:
Panamás Straßennetz ist einschließlich eines Abschnitts des Pan-American Highway 11 400 Kilometer lang. Das Land verfügt darüber hinaus über rund 450 Schienenkilometer. Die Hauptstrecke der Eisenbahn verläuft quer durch den Isthmus und verbindet Cristóbal mit Panamá. Der Panamákanal verbindet das Karibische Meer mit dem Pazifischen Ozean. Die größten Häfen des Landes sind Balboa, Cristóbal, Bocas del Toro, Almirante und Puerto Armuelles. Die Handelsflotte von Panamá ist mit 6 184 Schiffen eine der größten der Welt. Viele der hier registrierten Schiffe befinden sich in ausländischem Besitz und sind mit ausländischen Mannschaften besetzt. In der Nähe der Stadt Panamá liegt ein internationaler Flughafen.

Energie:
Jährlich werden 4,4 Milliarden Kilowattstunden erzeugt, davon 27,78 Prozent in Wärmekraftwerken und der Rest fast ausschließlich in Wasserkraftwerken.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Panama aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.